Tradition

Wenn ich Hunger habe greife ich in den Kühlschrank,
ist der Kühlschrank leer, fahre ich mit meinem Auto
schnell in den Supermarkt.
Der Wohlstand unserer Gesellschaft ist allgegenwärtig.
Sicherheit garantiert uns der Staat in zahlreichen Institutionen.
Ich kann also unbeschwert in den Tag hinein leben.

Im sechzehnten Jahrhundert sah alles etwas anders aus,
die Bauern unserer Heimat waren sehr arm
und der einzige Schutz der garantiert war, waren die Schützengilden.
Von unserem heutigen Schützenfest waren sie unerreichbar weit entfernt.
Um bei einfallenden Horden nicht ihr Hab und Gut zu verlieren,
kämpften sie vereint um ihr bisschen Existenz.
Sie wurden verwundet und somit ohne Arzt sich selbst überlassen.
Sie starben und ihre Familien vielen in tiefe Not.
Gab es in ruhigeren Zeiten dann ein "Schützenfest"
so hatten diese Bauern es sich durch Einsatz ihres Lebens redlich verdient.

Wenn wir heute den blauen Kittel anziehen haben wir die Pflicht
auch daran zu denken.
Wir gehen zum Feldgottesdienst an das Ehrenmal
um die Leute zu ehren die für unsere heutige Freiheit ihr Leben gelassen haben.
Es ist ein Unding, mehr Leute an der nächsten Bierbude zu sehen
als bei dieser Gedenkfeier.
Ebenso sollte man, wenn man den blauen Kittel anzieht den Fahnen beim
Fahnenappell die Ehre erweisen.
Wenn die Fahne ruft folgen wir, dies gilt heute wie früher.