Geschichte

Die Schützengesellschaft Meinerzhagen wurde erstmalig 1582 in einer noch existierenden Urkunde erwähnt, ist aber mit Sicherheit älter.

Die ursprüngliche Idee des Schützenwesens sucht man im 14.Jahrhundert wo sich Bauern und Landleute zu wehrhaften Gilden zusammenschlossen und den Umgang mit Waffen übten, um ihr Hab und Gut zu verteidigen. Aus den abschließenden Schießübungen resultierte eine Art Preisschießen wo es auch Trank & Mal, gespendet vom jeweiligen Landesherren gab. Dies war der Anfang des bis Heute so beliebten Schützenfestes. Diese Tradition findet ihren Fortgang auch in der Gemeinde Meinerzhagen.
Die heutige Schützengesellschaft Meinerzhagen besteht aus drei Zügen mit jeweils einer Fahne, geführt nach militärischem Rang. Also Oberst, Hauptmann, Fahnenoffizieren, Fahnenunteroffizieren und Fahnenjunkern. Bei den Schützenfest-feierlichkeiten marschieren die drei Züge unter Leitung des Oberst bzw. Hautptmann von der Stadthalle, durch die Gemeinde bis zum Schützenplatz an der Vogelrute.
Das Fest wird eröffnet wenn der letzte Schütze im Festzelt eintrifft.  

Der Zug-Süd
Eine Legende wird geboren: Am Freitag den 29.12.1973 trafen sich einige Stammgäste in der Gaststätte "Bauernstube" zu einer fröhlichen Bierrunde. Im laufe des Abends kam die Idee im Südteil von Meinerzhagen einen eigenen Schützenzug zu gründen. Dieser Zug sollte vor den offiziellen Märschen der Schützengesellschaft sozusagen vorgespannt werden. Dazu sollten sich alle Schützen aus dem Süden an der "Trotzenburg" treffen und durch den Südbezirk der Stadt bis zur Stadthalle marschieren. Dort würde man sich dann mit den restlichen Meinerzhagener Schützen dem offiziellen Marsch zum Schützenplatz an der "Vogelrute" vereinen. Diese Idee wurde Programm und die Gründungsmitglieder sind:  

Jochen Becker

Karl-Heinz Blumenrath

Egon Peters

Wolfgang Röwenstrunk

Die Mobilmachung der Massen: Im Frühjahr 1974 wurden an alle Haushalte im Südteil von Meinerzhagen Handzettel verteilt wonach, sich alle Interessenten in einer Liste, die in der "Bauernstube" aushing, eintragen konnten und somit dem neu gegründeten Schützenzug Süd angehörten. Der erste Beitrag belief sich auf 3DM.      

Zum Schützenfest 1974 trafen sich erstmals 136 Südschützen an unserem bis heute bestehenden Antreteplatz "Trotzenburg".

Die Märsche im Jahr 1974 führten Egon Peters und Jochen Becker unter musikalischer Begleitung des Spielmannszug TV Jahn 04 aus Kierspe.

Das Chaos kriegt System: Nach dem ersten Erfolg mussten nun Fakten geschaffen werden, somit trafen sich die Südschützen am 31.1.1975 in der Gaststätte "Winzenberg" zur ersten Hauptversammlung. Es wurde viel geredet und beschlossen.  
Der Vorstand:

1. Zugführer – Egon Peters
2. Zugführer – Ulrich Bühner
Kassierer – Friedhelm Gräfe
Organisator – Jochen Becker
Finanzwart – Rolf Hasenburg

25,8Km Marschwege durch den Südteil unserer Stadt wurden für die nächsten Schützenfeste ausgearbeitet. Was noch keiner ahnte, diese Marschroute hat bis Heute bestand und wer an allen Märschen teilgenommen hat, marschierte bis jetzt 387Km nur allein durch den Süden.

Man wird nicht älter, sondern erfahrener: Die ersten Jahre waren sehr spartanisch. Es gab keine Zug-Standarte, es wurde in Zweierreihen marschiert, man hatte noch keine eigenen Lieder und in den Strassen säumten nur wenige Fahnen den Marschweg. 

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens am 3.8.1984 wurde die neugeschaffene Süd-Standarte präsentiert. 1988 wurde erstmals die Südkette ausgegeben, für diese Kette bekommt man alle 2 Jahre eine zusätzliche Plakette mit der jeweiligen Jahreszahl, die an die Hauptkette angehängt wird. 1990 bekamen wir an unserem Antreteplatz den ersten von insgesamt drei Hauptfahnenmasten.

Seit dem Jahr 2002 schmückt sich ein jeder Süd-Schütze mit dem gestickten ärmel-Schriftzug "Zug Süd" an seinem Kittel. Und schon seit langem singen wir in der dreireihigen Marschformation unsere eigenen Lieder.
Damit wir auch in Zukunft nicht auf der Stelle treten, riefen wir im Mai 2005 das Internetzeitalter aus und die Schützen gestaltete diese Seite als Sprachrohr des Südens.

Wer rastet, der rostet: Das Schmücken der Marschwege am Vortag eines jeden Schützenfestes ist seit je her ein Hauptbestandteil der Aktivitäten im Süden. Es stärkt die Nachbarschaften und verbindet den Schützenzug mit der Bevölkerung.
Der nachbarschaftliche Wettstreit beim Schmücken mit Fahnen, Wimpelketten und den von uns geschlagenen und verteilten Birkengrün nimmt in vielen Fällen positiv skurrile Formen an.
Das Haukommando im Wald und das Schmück- und Transportkommando sind nicht die Einzigen, die sich auf die abschließende Nachbarschafts-Fete an der "Trotzenburg" freuen.

In den vor uns liegenden Jahren werden wir uns diesem Thema besonders widmen, dies zeigt nicht zu letzt das neu geschaffene Amt des "Organisator–Antreteplatz".                                                                                       Seit 1980 ist der so genannte Wagenbau eine tragende Einrichtung beim Montagmorgen-Marsch Richtung Festplatz. Das Wagenbaukomitee sucht regionale Themen, um sie dann bildlich auf die Schüppe zu nehmen. Beispielsweise "Süddeich – Kabel? Wann? – Die Dopiade" waren nur einige der vielen tollen Wagen.           

Das Montagmorgenprogramm im Festzelt wird ebenfalls seit 1980 vom Schützenzug Süd aktiv mitgestaltet. Lustige und ausgefallene Darbietungen wie "Süd Ballett – Muppets-Show – Karneval im Süden" gehörten in der Vergangenheit zu unseren erfolgreichen Programmen.  

Lieber einen Bauch vom trinken, als einen Buckel vom arbeiten: Einen Grund zum feiern gibt es im Süden immer.
Das Sommerfest 1977 war die erste tolle Idee außerhalb der Schützenfest Saison, es findet auch heute noch im schützenfestfreien Jahr statt.
Seit 1987 findet dieses Fest in der Gaststätte "Zur Schanze" seinen festen Sitz. Geworben wird in der Einladung seit dem mit den Worten: "Für Speis & Trank ist bei guter Musik gesorgt, jeder Schütze erhält die Freibiermarken beim Eintreffen".
Das unumstrittene Highlight ist das Auswerfen des Schweinekönigs.
Der Gewinner dieses Preiswerfens erhielt in den ersten Jahren ein lebendes Schwein, da aber die wenigsten diesen Preis unterbringen konnten wird schon seit längerem ein Fass Krombacher ausgeschrieben.
Ferner wird der Süd Schweinekönig ausgerufen und mit einer bewusst schweren Ordenskette ausgestattet, die er zum nächsten Schützenfest tragen muss.
Das erste Kartoffelfeuer fand im Oktober 1984 statt.
Dieses schöne Fest war aber leider sehr wetterabhängig und arbeitsintensiv.
Nach dem fünften Fest im Jahr 1992 war dann leider Schluss.
Ebenfalls nicht geschafft hat es das Maßband.
Im Jahr 1982 gab es die Idee ein 1,50m langes Maßband an die interessierten Schützen zu verteilen, wo nach jeden Tag, ab 150 Tage vor dem Schützenfest, ein Zentimeter abgeschnitten werden musste.
Wer mit der falschen Tageszahl erwischt wurde, musste 10DM in eine Kasse zahlen. Von diesem Geld wurden Kneipenabende und zahlreiche tolle Fahrten z.B. nach Maischoß, Bad Hönningen und Dorf Münsterland organisiert.
Seit Ende der 90er erlahmt die hiesige Gastronomie,
man traf immer weniger Schützen in den  Kneipen an,
so das die Maßbandstrafen immer geringer ausfielen.Um Fahrten zu organisieren musste immer mehr aus eigener Tasche bezahlt werden und das Freibier endete oft nach wenigen Runden.Das Maßband kam folglich 2002 letztmalig zum Einsatz.

In diesen zeitlichen Umbrüchen, wo der Euro zum Teuro wird und das Geld nicht mehr so locker sitzt arbeitet der Vorstand des Schützenzug Süd an neuen Konzepten für die Zukunft, um auch weiter hin viel Spaß im Süden zu garantieren.

Stetig zunehmelende Mitgliederzahlen verheißen viel Freude und interessante Arbeit im Schützenzug Süd, immer im Sinne des traditionsreichen Schützengedankens in unserer Heimat Meinerzhagen.